Lou Reed – Live In Italy
Nach dem hervorragenden, mit sarkastischen Monologen (Lou als Lenny Bruce) bestückten TAKE NO PRISONERS Live-Mitschnitt (1978) hier nun das zweite Live-Doppelalbum des Rock n Roll-Gitarristen Lou Reed (und sein viertes Live-Dokument überhaupt: denn da sind noch die beiden LPs im Heavy Metal-Genre mit Psycho-Einschlag. als Onkel Lou noch als Heroin-Gespenst mit Häftlings-Kopf umherstreifte: ROCK ‚N‘ ROLL ANIMAL und LIVE mit dem Gitarristen-Duo Hunter & Wagner).
LIVE IN ITALY wurde im Herbst ’83 aufgenommen, mit der LEGENDARY HEARTS-Band: Robert Quine (git). Fred Mäher (dr) und Fernando Saunders (Baß). Lou Reed spielt guten, sicheren Rock n 1 Roll, spielt sich – mal wieder – quer durch seine Laufbahn. Dabei hat er hier, leider, mal wieder die bewährte Songauswahl getroffen, von „Sweet Jane über“.Heroin‘ und „Walk On The Wild Side“ bis „Rock n Roll“. Soweit, sogut.
„Sally Can’t Dance“ und „Kill Your Sons“, die beiden zwingenden Reed-Stücke von 1974, werden hier zu soliden Rocksongs, ebenso der Angstschrei „Waves Of Fear“ (von der BLUE MASK-LP), Höhepunkt sind „Satellite Of Love“ und „Some Kinda Love“. das von der Band großartig übergeleitet wird zur „Sister Ray“ (beide Songs noch aus den Velvet-Tagen).
Was bleibt: Quine ist ein guter Gitarrist. Wagner & Hunter waren das allerdings auch. Lou Reed ist ein gestandener Rocker geworden, der mit Freude spielt.
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