LUOMO
So richtig will die Plattenfirma nicht damit herausrücken, aus welchem nordeuropäischen Land dieser Vladislav Delay alias Luomo genau stammt. Das ist aber eigentlich auch egal, denn seine Musik dürfte in der europäischen House-Szene so oder so auf Beachtung stoßen. Die Art und Weise, wie Delay produziert, scheint zunächst nicht spektakulär, da er darauf verzichtet, bestimmte Elemente in den Vordergrund zu drängen. Das Experiment liegt im Detail. Oft unterbricht Delay den 4/4-Rhythmus, lässt er nur jeden zweiten Beat kräftig auftupfen, füllt er den Zwischenraum mit Beckenzischeln. Meistens wickelt er rätselhaft gefilterte Gluckslaute oder Techno-Soundschwaden drumherum. Das aber stets vorsichtig, damit die Musik entspannt bleibt. Der wirkliche Fortschritt für die kopfige Minimal-House-Szene besteht jedoch im flächendeckenden Einsatz von Gesang, der in solchen Kreisen gerne umgangen wird. Die Vocals werden quasi gleichberechtigt in die Tracks eingebaut. Das macht er wirklich hübsch, der Herr Delay. Das hat Soul, das hat Finesse, das hat Klasse. Ist es gar der neue Trend? Wir bleiben dran. www.mille-plateaux.com
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