Machine Head – Supercharger :: Brettgitarren

Machine Head haben sich schon immer gerne selbst beweihräuchert. Großmaul Robb Flynn bezeichnete das ’97er-Album THE I MORE THINGS CHANGE… seinerzeit als „Hell Of Heavy“, und vier Jahre später lässt uns das Intro der offiziellen Homepage der Band Folgendes wissen: „Prepare Yourself For The New Definition Of Heavy.“ Einen Strick kann man den Herren aus Oakland aus ihrer Großkotzigkeit allerdings nicht drehen, denn die gewagte These stellt sich nach dem ersten Durchlauf von Supercharger als absolut richtig heraus. „Bulldozer“ macht seinem Namen alle Ehre und walzt mit lächerlich einfachen, aber wirkungsvollen Gitarrenriffs sämtliche Posingvorwürfe nieder. Das veränderte Soundgewand der Band ist sicher auch Ausgeburt des vorangegangenen Produzentenwechsels. Schämte sich Ross Robinson im Nachhinein für seine Arbeit auf THE BURNING RED, saß nun Johnny K. (Disturbed, Loudmouth, Ünloco, Soll, Relative Ash), der auch schon auf dem Debütalbum des Vierers ganze Arbeit geleistet hatte, wieder hinter den Reglern. Weg von New Metal-Klischees klingt Supercharger wütender, kompromissloser und – wer hätte das gedacht – melodischer als man das von Machine Head gewohnt ist. „Crashing Around You ist das Paradebeispiel für eingängige Refrains und mit Inbrunst gesungene Passagen zwischen Gebrülle und Geknüppel. Die ersten Takte von „Only The Names“ verbreiten dann eine beklemmende Angst und würden optimal zu einer Axtmörderszene in einem fiesen Horrorfilm passen. Die dezente Instrumentierung in „Blank Generation“, die anfänglich tröpfelt und sich allerdings dann im Laufe des Songs zu einem handfesten Gewitter entwickelt, zeigt Machine Head von einer fast lieblichen Seite. Wer auf Brettgitarren steht, tätigt mit dem Kauf dieses Albums auf keinen Fall eine Fehlinvestition.

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