Machine Head – The Burning Red :: Beweglich
Fünf frustige Jahre nach einem geglückten Karriere-Auftakt wegwischen – einfach scheint das nicht, und so ist The Burning Red erwartungsgemäß kein Easy Listening-Cocktail geworden. Böse Worte fielen innerhalb der Band nach dem Ausstieg von Gitarrist Logan Mader, böse Worte fielen bei Fans und Journalisten über das unausgegorene Album THE MORE THINGS CHANGE…; nun aber ist wieder der Machine Head-Kopf Robb Flynn an der Reihe mit den bösen Worten. Und er findet sie reichlich auf The Burning Red, einem Album, das von der Klasse nahtlos an das ’94er Debüt BURN MY EYES anknüpft, das aber auch eine Band zeigt, die sich Entwicklungsmöglichkeiten offenhält, ohne auf die bekannte durchschlagende Härte zu verzichten. Immer noch nagelt eine Titan-Gitarre ihre Schrapnell-Riffs in den blutigen Schlamm, immer noch bevorzugt der Rhythmus den ungeraden Weg eines rücksichtslos walzenden Zahnrades mit einigen ausgebrochenen Zacken. Doch Sänger Robb Flynn frißt seinen Eisenschrott-Eintopf inzwischen nicht mehr roh, sondern zumindest angekocht. So flicht er stimmungsvolle Gesangslinien in sein Gebrüll ein und führt die „neuen“ Machine Head damit auch in intelligent kontrastreiche Stücke wie „Silver“ oder sogar zu betörenden epischen Balladen wie den abschließenden Titeltrack. Wahre Härte entsteht erst durch gelegentlich eingespeiste Kontraste. Richtig so, Machine Head. Die Weicheier, das sind die anderen.
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