Madsen

Wo es beginnt

Columbia/Sony Music 17.8.

Je altmodischer die Wut, desto frischer klingt der Punkrock.

Vielleicht funktioniert Punkrock tatsächlich immer noch so. Man möchte ja dran glauben. Man kann es zumindest noch mal probieren, haben sich wohl Madsen gedacht. Haben für ihr auch schon fünftes Album, Wo es beginnt, noch mal die E-Gitarren eingestöpselt und den Verzerrer auf Anschlag gedreht. Haben die Schlagzeugfelle extra hart gespannt und die Stimmbänder von Sebastian Madsen kräftig angeraut, damit er besonders eindrucksvoll davon singen, oder besser: schreien kann, wie man den inneren Rebellen entdeckt.

Wie es ist, sich um ein Mädchen zu schlagen. Wie es ist, keine Zukunft zu haben, zu leben als Mitglied einer „Generation im Arsch“ . Oder er brüllt einfach: „Wir haben nicht ewig Zeit.“ Die Gitarren klingen dabei manchmal wie von Metallica, als die noch richtig böse waren, manchmal wie von Tocotronic, als die noch was wollten.

Nein, Wo es beginnt klingt nicht wie ein fünftes Album, sondern so aufgebracht und drängend, so angefressen und angekotzt wie ein Debüt. Wo es beginnt ist eine große Wutplatte, die nur die notwendigsten nachdenklichen Momente besitzt und einige unglaublich eingängige Melodien. Eine Platte, die doch tatsächlich so gut in diese Zeit passt wie lange keine mehr.

Key Tracks: „Generation im Arsch“, „Lass es raus“, „Baut wieder auf“

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