Make Up :: I want some

K RECORDS/CARCO

Hallo Feinde vergriffener Singles und horrender Sammlerpreise! Mit dieser 23-Song-Sammlung aller in den letzten vier Jahren erschienenen 7″-Veröffentlichungen des Quartetts aus Washington kommt eure Erlösung, sofern ihr Anhänger der „Gospel Yeh-Yeh“-Schule seid. Hinter diesem Schlachtruf versteckt sich ein Konzept, das sich vehement gegen die Unterdrückung der Massen und für uneingeschränkte Demokratie einsetzt. Das Motto von Make Up lautet dabei gemäß dem Opener dieser Compilation „Pow! To The People“. In bester MC5- und James Brown-Manier schreit sich der einstige Nation Of Ulysses-Vortänzer lan Svenonious seinen Frust aus der Seele. Es geht um Interaktion, wenn Make Up den Gang einlegen. Nicht zusehen und beobachten ist ihr Credo, sie wollen die Leute aufrütteln, zur „Response“ treiben, zum Mitmachen bewegen. Das klappt auch ganz gut, und so bleibt ein Song wie „R.U.A. Believer“ nicht ohne ein lautstarke „Yeh“. Aber auch ohne die Weltanschauung der stets perfekt gestylten Revoluzzer zu teilen, macht ihr soulful 6o’s-Beat gute Laune, weiß er doch auf stilsichere Art und Weise die Tiefe des schwarzen Soul mit der Nervosität der New Wave zu koppeln. Und wer sich wie Make Up in „Free Arthur Lee“ für die Freiheit des einstigen Love-Sängers einsetzt, kann sowieso zunächst einmal mehrere Pluspunkte auf seiner Habenseite verbuchen. Das Doppel-Vinyl kommt im aufwendigen Klappcover.