Manfred Mann’s Earth Band – Somewhere In Afrika
Hat wirklich jemand darauf gewartet? Ein neues Album von MM’s Earth Band – und ein neuer Manfred Mann. Das wäre ja auch nicht das erste Mal in seiner 20jährigen Karriere. Mit den Jazz-Experimenten aus der Chapter Three-Phase wird kaum einer der ANGEL STATION- oder CHANCE-Anhänger mehr anfangen können als die aufgeschlossene Jugend mit dem neuen Bundeskanzler. Auch die Veränderungen in den zwei Jahren seit CHANCE sind einschneidend und in der Ausführung konsequent. Vom lupenreinen Hitparaden-Pop zum Elektronik-/Synthesizer-/Sequenzer-Rock heutiger Prägung.
Manfred Mann versteht sein SOMEWHERE IN AFRIKA-Projekt als eine Verbindung von Elektronik und Rock mit afrikanischen Musikelementen, vorrangig perkussiven Rhythmen und den chants des schwarzen Kontinents. Gleichzeitig legte Mann Wert darauf, daß trotz politisch-sozialkritischer Aussagen (Mann selbst stammt ja aus Südafrika), der Unterhaltungswert der Musik nicht zu kurz kommt. Diesen hohen Ansprüchen wird das Album zum großen Teil gerecht. Das zeugt von den Fähigkeiten und der Disziplin der Earth Band (mit Chris Thompson), ebenso von der angeblich zweijährigen Aufnahmezeit.
Die erste Seite verläuft noch relativ konventionell, auch Stücke wie AI Stewart’s „Eyes of Nostradamus“ und „Demolition Man“ von Sting gehören zum Repertoire. Aber die Bearbeitung ist elektronisch, hart, radikal. Soundmäßig im Trend, aber nicht modeonentiert. Seite zwei ist die afrikanischere und beinhaltet eine donnernde Version von Bob Marley’s „Redemption Song“. Während die vierteilige .African Suite“ noch mit choralartigen Stammesgesängen beginnt, klingt Teil zwei bereits wie eine Hardrock-Version von Simple Minds‘ „The American“. Freedom! Zulu! Dance! Der neue Manfred Mann.
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