Mary J. Blige – No More Drama :: Modern Soul

Bekannt wurde Mary J. Blige Anfang der neunziger Jahre als eine der ersten Künstlerinnen, welche die im afro-amerikanischen Umfeld allgegenwärtige New-Jack-Swing-Hintergrundbeschallung mit dem gerade aufblühenden HipHop zusammenbrachten und so vor Crossover-Potenzial beinahe platzten. Das Gefühl, zu diesem erlesenen Kreis zu zählen, ließ Mary J. erst mal zu Drogen greifen; doch dann bekam sie sich selbst und ihre Karriere wieder in den Griff und schuf mit My Life ein Modern-Autorensoul-Zentralgestirn. Seitdem schnüren Mary J. Blige-Alben beim ersten Hören die Luft ab, so auch No More Drama. Zusammengehalten von einer Klangperfektion, die Klarheit nicht mit Sterilität verwechselt und Volumen nicht mit Schwere, gehen auf der Platte Beat und Melodie eine Ehe ein, wie sie harmonischer nicht sein könnte. Auf Melodiekufen gleiten die einzelnen Stücke durch die silbrige Welt der Hits. Beladen sind sie mit Beats, die mal schüchtern fast, aber prägnant einzelne Akzente setzen, mal das Vorwärtskommen beschleunigen oder beeinträchtigen, weil sie sich selbst mit komplexem Gepolter und ungeradem Schaukeln feiern. Niemals verströmen Pathos und Schmalz ihren süßlichen Geruch. Immer durchschreitet Mary J. Bliges unvergleichliche Stimme die Songs mit einem gravitätischen Ernst und einer dezenten Würde, die jede Strophe adelt. So sollte Soul ständig sein.

www.mjblige.com