Mathias Schaffhäuser

Hedonism, What Else

Snork Enterprises (VÖ: 6.9.)

Eklektizismus, was sonst? Die Kölner Elektronik-Legende vertont ihren musikalischen Anspruch: „Purism sucks!“

Irgendwo in seiner Kurzbio wird das Motto Mathias Schaffhäusers als DJ genannt: „Purism sucks!“ Purismus ist scheiße gilt bei Schaffhäuser nicht nur an den Turntables, sondern auch für ihn als Produzenten. Sein musikalischer Bezugsrahmen reicht weiter als von House bis Techno. Seit 25 Jahren nachzuhören auf einer Vielzahl von Veröffentlichungen des Ware-Label-Gründers und vor allem aber auf seinem neuen Album HEDONSIM, WHAT ELSE.

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Das scheint oberflächlich betrachtet weniger eine Ode an den Hedonismus, sondern vielmehr an den Eklektizismus zu sein. „Gifteln“ wird von einem Minimal-Techno-Track zu einer effektbeladenen Novelty-Extravaganza. „You Drive Me Insane“ ist ein atmosphärischer, düsterer elektronischer Song. „Love Idol (Home­grown)“ klingt wie der aktuelle Remix des Tracks eines frühen Elektronikpioniers.

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Bei „Nut & Fuge“ ist Schaffhäuser so nah an „normalem“ House, wie er sein kann und „Happily Lost“ ist der Ambient-Rausschmeißer. Dazu gibt es die 2019er-Version von „Fuck, Past & Future“, einem Track von der Katalognummer 2 des Ware-Labels von 1998. Und nach knapp einer Stunde steht fest, dass der Hedonismus-Gedanke, den Schaffhäuser proklamiert, mit seinem Eklektizismus durchaus zu vereinbaren ist.