Matthew Dear – Asa Breed
Wenn ein elektronischer Musikerein „Popalbum“ macht, bedeutet das: Es gibt Gesang auf diesem Album und es gibt „akustische“ Instrumente auf diesem Album zu hören. Matthew Dear, Produzent, DJ und Remixer aus Detroit, der unter dem Alias Audion als einer der „wichtigsten“ Minimal-Techno-Produzenten derGegenwart gehandelt wird, hat mit Asa Breed – nach der Definition von oben – ein „Popalbum“ gemacht. Man kann die Aufschreie aus der Puristenfraktion schon hören. Ein „Popalbum“ von dem Mann, der sonst dafür zuständig ist, die Feier-Zombies zum Robotertanz zu bitten. Das darf nicht sein. Dabei stehtdie Wirkung,die Matthew Dear mit den Tracks auf Asa Breed erzielt, in der schönen Tradition des Audion-Albums Suckfish (2005). Es geht um Rhythmus, Groove, Repetition und die Interaktion zwischen ihnen. Wie die minimalistischen Grooves und Sounds entstanden sind, ist nebensächlich. Und wenn Dear mit monotonem Bariton dazu singt, ist das ein weiteres Mittel zum Soundzweck. „Midnight Lovers“ mit dem Akustikgitarrenmotiv, kommt strukturell dem am nächsten, was man einen Popsong nennen könnte, wenn man „Popsong“ als Schimpfwort gebraucht. Aber wer sich daran stört, dass irgendwann in diesen mehrheitlich elektronisch generierten Soundtexturen vielleicht das spartanische Lick einer Funk-Gitarre zu hören ist, sollte besser zum Arzt gehen.
www.matthewdear.com
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