Maximilian Hecker – Rose
Die Fiktion: „Deutschland sucht den Superstar“. Dass es Maximilian Hecker aus Berlin überhaupt so weit geschafft hat, grenzt an ein Wunder. Er hat sich bislang standhaft geweigert, etwas anderes als seinen Konfirmandenanzug anzuziehen, lächelt gequält und zernuschelt meist die kleinen Talkrunden, die seine strahlende, frische Konkurrenz nutzt, sich munter plappernd zu profilieren. Er erträgt das Urteil der Jury, die ihn für seine stoische Art bald verhöhnt, regungslos. Maximilian scheint sich mit seinem Schicksal abgefunden zu haben: Er ist der „Superstar“. Er hat die Menschen zu Hause angerührt. Nur er ist tatsächlich authentisch. Bohlen wird ihn jedoch bald aufgeben, „unvermarktbar!“ brüllen und sich aus Verträgen klagen, sich vor allem aber darüber ärgern, dass Maximilian nie über seine Zoten gelacht hat. Die Fakten: Lachen, Zoten und Geplauder vom Sieg über die Selbstzweifel sind ganz sicher nicht die Themen von Rose, Maximilians zweitem Album. Weiterhin gilt: Tragödie findet statt. Kitsch auch. Maximilian fleht, beichtet und darbt, rose tönt allerdings etwas komplexer als sein Debütalbum, nach Ultravox, Turner, Coldplay gar für Momente, es entfernt sich vom Viervierteltakt, wird plötzlich munter, hat die melodischen Möglichkeiten des analogen Synthesizers für sich entdeckt, besinnt sich aber doch wieder auf das getragene Klavier. Gerne mit viel Streicher- und Synthetikpomp, wenn es ans Eingemachte geht.
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