Metallica

The Black Album

Schwarz, breit, stark. Mit dieser titellosen, bald schlicht „The Black Album“ genannten Platte kehrten Metallica dem gewohnten Metal endgültig den Rücken. Beibehalten wurde der Sound, neu war der Spaß an Song und, ja, Groove. Mit dem bekannten Ergebnis: Der Midtempo-Stampfer „Enter Sandman“ und die Ballade „Nothing Else Matters“ (eigentlich nur „Fade To Black Part 2“) wurden weltweite Hits und erschlossen der Band Hörer, die mit Metal normalerweise rein gar nichts am Hut hatten – während den Hardcore-Fans vor Kummer die langen Haare ausfielen. Hier und da schimmerte das Blues-Schema durch, die nach wie vor mit biblischer Wucht vorgetragenen Kompositionen. „Wherever I May Roam“ zitierte sogar kokett George Gershwin, schnelle Trash-Nummern wurden indes zur Mangelware („Of Wolf And Man“). Statt dessen verliebten sich die Musiker in aufnahmetechnische Details, wie etwa das metallische Klick-Klack beim Nachladen einer Pumpgun, zu hören auf dem hymnischen „The Unforgiven“, von dem Ulrich schwärmte:“Wos Zeppeiins .Kashmir’fürdie Siebziger, das wird dieser Song für die Neunzigersein“. Damit lag der selbstbewusste Schlagzeuger daneben: Das „Kashmir‘ der Neunziger, der vielleicht beste Metallica-Song aller Zeiten war das ohrenbetäubende „Sad But True“. Kurios: metallica gilt als erfolgreichste Metalplatte überhaupt, gleichzeitig aber auch nicht mehr als „echter“ Metal. Mit dem Verlust des traditionellen, konservativen Publikums begann der lange Sinkflug.