Michael Bolton – Soul Provider

Zwölf Jahre Flaute hat er hinter sich: zwei LPs unter seinem richtigen Namen Michael Bolotin (1975/76), zwei mit der Schund-Kapelle Blackjack (1979/80), zwei als Solist (1983/85) – und alle floppten. Erst THE HUNGER (1987) knallte, beispielsweise mit der Über-Version von „Dock Of The Bay“. Auch SOUL PROVIDER unterstreicht: Dieser Mann verfügt über eine kapitale Röhre, die schwärzer als die Nacht klingt. Auch sein Song-Material (u.a. von der millionenschweren Akkord-Autorin Dianne Warren) wird zunehmend besser: Mainstream zwar, aber weitgehend entkitscht; Böller-Balladen, Rock & Soul der gehobenen Mittelklasse; nur die Synthesizer schmieren vereinzelt weiter. Höhepunkte diesmal: „Georgia On My Mind“ (sa-gen-haft!), „It’s Only My Heart“ und „How Am I Supposed To Live Without You“. Bleibt nur der Wunsch, daß Bolton mal eine LP ausschließlich mit Cover-Versionen erprobter Klassiker aufnimmt. In Zeiten, da Sänger – keine Brüller, keine Quetscher – knapp werden, kann eine solche Stimme gar nicht genug hofiert werden. 3/4 (Songs) 5 (Stimme)