Midge Ure – Pure
Während Peter Gabriel im weitläufigen Labyrinth der Weltmusik schon mal die Orientierung verliert und seit Jahren an neuen Songs werkelt, Sting seine Inspiration im Regenwald suchte, Bob Geldof zum Dudelsackhippie mutierte und Phil Collins die Millionen umschlingt, arbeitete der einstige Kopf von Ultravox nach dem Benefizrummel ergangener Jahre zurückgezogen und bescheiden im stillen Kämmerlein. Midge, der Kelte, ist erdverbunden. Und so verknüft er auf PURE wieder mal leicht verschwommene, mystisch angehauchte Texte mit folkloristischen Pfeifensounds und gewohnt bombastischen Hightech-Arrangements. Das klingt noch nicht mal übel, wirkt aber gleichzeitig seltsam angestaubt. Vielleicht hat der gute Midge im Geiste ja schon abgedankt und betreibt das Business nur noch „as usual“. Schade wär’s schon, denn spätestens seit Bob Dylans OH MERCY wissen wir, daß Alterswerke nicht selten von majestätischer Eigenheit zeugen.
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