Ministry – The Land Of Rape And Honey
Beim Kauf der Frühwerke von Ministry ist Vorsicht geboten. Was das Zweimann-Projekt aus Chicago mit Premierminister AI Jourgensen nämlich in den frühen Achtzigern auf Platte bannte, war grausigster Dance-Pop mit dümmlichen Texten. Doch irgendwann nach 1984 muß sich beim Meister erfreulicherweise eine Schraube gelöst haben. Er wandte sich der düstereren Seite des Daseins zu und begann, aus Industrial-Noise und Metal-Elementen einen Sound zu kreieren, „wie man ihn nur selten außerhalb von Atomtestgebieten hört.“ (Trouser Press Record Guide). Den gab es nach der noch eher unausgegorenen LP TWITCH in dieser Form erstmals auf THE LAND OF RAPE AND HONEY zu hören, einer wüsten Melange aus teils bis zur Unkenntlichkeit verzerrten Vocals, kreischenden Kreissägegitarren und hektischen Samples. Dem ganzen zugrunde liegen brettharte Syntheziser-Riffs, die in ihrer bisweilen enervierenden Eintönigkeit die beunruhigende, aggressive Spannung noch forcieren.
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