Als Angehöriger der zweiten Generation von Techno/House-Künstlern aus Detroit­ missachtet Kenny Dixon Jr. alias Moodymann seit gut zwei Jahrzehnten vermeintliche Spielregeln und vertieft die Deepness der Genres durch Hinzugabe von Elementen aus Soul, Funk, Electric Jazz, Blues und HipHop. Nachzuhören bei seinen eher exzentrischen DJ-Sets und auf seinen Artist-Alben – zuletzt das hervorragende MOODYMANN von 2014. Dabei sind Moodymanns Verweise auf die Wurzeln und Ausläufer der zeitgenössischen elektronischen Musik immer auch Hinweise auf deren Herkunft aus der afroamerikanischen Kultur.

Für seine Ausgabe der Mix-CD-Serie DJ-KICKS hat Moodymann nicht dezidiert unbekannte Tracks ausgewählt, die ihn als den cleveren Bescheidwisser ausweisen würden, der er ja ist. Wir hören u.a. Tracks von Cody ChestnuTT, Beady Belle, Shawn Lee, Jai Paul, Flying Lotus, Nightmares On Wax, Little Dragon, José González, Les Sins und Anne Clark (!), die wunderbar geschmeidig über 80 Minuten dahinfließen und ein Ambiente irgendwo zwischen Spiritual Jazz und Leftfield-Soul schaffen. Moodymann dekontextualisiert die einzelnen Tracks, schafft aus dem Vorhandenen ein Kunstwerk aus eigenem Recht. Nicht nur, aber auch, weil elf der 30 Tracks hier in exklusiven Moodymann-Edits zu hören sind.