Motorpsycho – Let Them Eat Cake
Süß. Um dieses Album besser zu verstehen, hat man ein „Memo From The Bunker“ von Bandchef Bent betgelegt, das einem erklärt, warum die Lieder auf „Let Them Eat Cake“ sind, wie sie sind. Und wer Motorpsycho als weitestgehend lärmendes Powertrio kennt, das in seiner mittlerweile zehnjährigen Geschichte neue Bereiche in Sachen Psychedelia, Konzeptalbum und dreistündiger, bewusstseinserweiternder Live-Sets erschloss, wird bestimmt die ein oder andere Frage haben. Zunächst mal. Elektrogitarren gibt’s auf dieser Platte eher nicht so viele, schon gar nicht solche, die bis zum Rechtsanschlag aufgedreht sind. Dafür zirpen zärtlich die Akustikgitarren, schnarrt lieblich die Snaredrum, gurrt anheimelnd das Piano, schmeicheln wohlig die Streicher. Bent hat sich fein ausgedacht, wann und wo man dieses Album hören sollte: Entweder mal so des Nachts – oder der Mama geben, wenn sie den Abwasch macht. Obwohl es generell wohl eher scheißegal ist, unter welchen Umständen man dieser Kollektion feiner Lieder denn nun sein Ohr leiht. Eigentlich sollten die Songs ursprünglich alle weniger als vier Minuten lang sein, aber Motorpsycho wären nicht Motorpsycho, wenn sie diesen Rahmen nicht in sechs von neun Fällen sprengen würden. Episch ist es also wieder, sehr schön sowieso. Und für die Rocker erscheint dann später im Jahr das Breitwand-Brett, das man von den charmanten Norwegern gewohnt ist.
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