Mylene Farmer – L’Autre
Das dritte Album der Frankokanadierin Mylene Farmer setzt den mystisch-melancholischen Stil seiner beiden Vorgänger logisch fort. Ein perfektes Spiel mit Atmosphäre, synthetischen Rhythmen, gehauchten Vocals und jenem Kaschmir-Sound, dessen Opulenz und stilisierte Dekadenz so wohl nur in Paris entstehen kann. Meist begibt sich die ambitionierte Autorin und Sängerin in nebeldurchwehte Surrealweiten, die in besseren Momenten an David Lynchs Entdeckung Julee Cruise erinnern, in weniger guten hingegen an eine Pret-A-Porter-Modenschau. Mylene Farmers erotische Stimme, die sie technisch gekonnt einsetzt, ist dabei durchgängig attraktiv. Doch die Kompositionen liegen stimmungsmäßig so dicht beieinander, daß sich nach ein paar Songs ein leichler Überdruß einstellen kann. So ist L’AUTRE für Freunde französischer Syn-Ihesizer-Ästhetik ein cooler Cocktail von professioneller Hand, dessen Bekömmlichkeit allerdings erheblich von der Dosis abhängt.
Mehr News und Stories