Neil Finn – One Nil :: Pop

Er ist und bleibt ein Neo-Traditionalist. Auch auf seinem zweiten Soloalbum präsentiert sich Neil Finn wieder als Vertreter der alten Schule und bevorzugt „das gute Lied“, wie es die Popgötter der Sixties in die Welt getragen haben. Der Song als solcher steht bei ihm klar im Mittelpunkt. Klangliche Belange sind zwar auch nicht unwichtig, rangieren allerdings hinter Melodie und Text. Wen sich der Neuseeländer für diese klassische Herangehensweise zum Vorbild genommen hat, ist echt nicht zu überhören: Mehr als nur einmal beruft er sich auf die Fab Four. So hat in „The Climber“ die Melodieführung unverkennbar einen beatlesken Touch, der Gesang von „Rest Of The Day Off“ erinnert stark an John Lennon selig, und „Hole In The Ice“ ist in seinem Sixties-Zuschnitt ebenfalls den Pilzköpfen verpflichtet. Nicht die schlechtesten Reverenzen. Der Rückgriff auf Altbewährtes heißt aber nicht, dass das ehemalige Mitglied von Split Enz und Crowded House antiquiert tönt. Nein, Klangtechniker Tchad Blake, Midnight Oil-Gitarrist Jim Moginie sowie Wendy & Lisa bringen frische Soundideen. Außerdem trifft Mr. Finn in seinen Lyrics den Nerv unserer Tage. Was er über Liebe und Romantik, Verzweiflung und Tod, Humor und Lebenslust zu sagen hat, ist stets auf der Höhe der Zeit.

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