Neil Young – Dead Man
Vier Wochen nach dem Kinostart von Jim Jarmuschs DEAD MAN steht dann doch noch der zugehörige Soundtrack in den Läden — mit Solo-Improvisationen auf der Gitarre, die Neil Young „live“ bei drei Vorführungen des Filmes eingespielt hat. Young liefert zu Jarmusch‘ Bildern das akustische Pendant: Die elektrische Gitarre bis zum Anschlag aufgerissen, immer hart an der Verzerrungsgrenze, improvisiert er zwischen arachaisch-bluesig, lyrisch-zart und gewohnt atonal. Impressionistische Klänge von emotionaler Schönheit, die auch ohne den Film wirken, weil die Bilder beim Anhören im Kopf entstehen. Gerade das könnte die Zeitgenossen, die Neil lieber mit Pearl Jam „abrocken“ hören, verstören. Alle aber, die im Konzert seine energetischen Song-In- und Outtros goutieren und am minutenlangen Nachhallen einer einzigen Note ihre Freude haben, sind mit DEAD MAN bestens bedient. Der Soundtrack ist übrigens die erste Veröffentlichung auf Neil Youngs eigenem Label „Vapor“ und enthält neben der Musik Gedichte des englischen Lyrikers William Blake, rezitiert von Johnny Depp.
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