Neil Young – Drei Alben

Gegen den kreativen Stillstand hat keiner so vehement angekämpft wie der kanadische Sänger und Songwriter Neil Young. Das umfangreiche Oeuvre des Querdenkers könnte folglich stilistisch und qualitativ nicht unterschiedlicher sein. Dem künstlerischen wie kommerziellen Höhepunkt HARVEST folgte ebenfalls 1972 das Soundtrack-Doppelalbum zum gleichnamigen Film JOURNEYTHROUGH THE PAST (3), das Youngs musikalische Vergangenheit mit eigentümlichen Neuinterpretationen (u.a. ‚For What It’s Worth‘, ‚Ohio‘) von Buffalo Springfield und Crosby, Stills, Nash & Young aufarbeitete. Mit seiner neuen Formation Stray Gators ging Young ein Jahr später auf eine US-Tour, die katastrophal endete Musiker stiegen ein und aus, Young verlor zeitweise seine Stimme. Das resultierende Livewerk TIME FADES AWAY (2) bot neues Material mit reichlich undifferen2iertem Gitarrenlärm und klang dementsprechend mäßig. Seine mitunter radikalen (gesellschafts-)politischen Ansichten vermittelte er neun Alben später auf RE-AC-TOR (4). Dank ansprechenden Rockpotentials eins seiner besseren Werke, kommerziell dennoch ein Flop, der Young 1981 dazu veranlaßte, die langjährige Kooperation mit der Plattenfirma Reprise verärgert zu kündigen.