Neil Young & The Bluenotes – This Note’s For you
Einfach klasse der Mann – kaum glaubt man ihm auf der Spur zu sein, ist er schon längst wieder hinter der nächsten Ecke verschwunden: Nach Elektronik, Rockabilly, Country, Mainstream-/Hard-Rocl- und der stilistischen Vielfalt des Vorgängers wühlt der fidelste Alt-Hippie unter der Sonne diesmal ausgiebig und ergiebig in der Blues/R&B-Schatztruhe, milde Jazz-Portikel inklusive. Youngs Gitarre, die auch und gerade in diesem Idiom ihre charakteristische Schärfe entfalten kann, reibt sich wunderbar an einer sechs(!)-köpfigen Bläsersektion, die meist straff nach vorne drängt, solistisch verspielt Atmosphäre(n) schafft – besonders drollig, wenn sich Youngs Slide mit einer durchgedrehten Trompete duelliert. Ein paar Seitenhiebe auf [ene Zunftgenossen, die sich für Coke oder Pepsi verkaufen (Titelsong), oder M.T.V. kann er sich nicht verkneifen, doch überwiegen textlich ziemlich typische, ziemlich slraighte Mann/Frau-Konstellationen, mal schon fast erschreckend optimistisch wie im STAX-Soul-angehauchten „Sunny Inside“, noch besser allerdings, wenn sich tatsächlich ein paar bittere bluenotes einschleichen: „Coupe De Ville“. Bleibt nur die Frage: Was kommt als Nächstes, Neil Young? Reggoe? Ein Hip-Hop-Album? Schätze, selbst das würde er noch irgendwie hinkriegen…
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