Neko Case – The Tigers Have Spoken
Halitophobie nennt man die krankhafte Angst vor Mundgeruch. Das stammt aus dem Lateinischen und leitet sich her von „Halitus -der Hauch, die Ausdünstung‘. Mit welchem Fremdwort die Angst vor Live-Alben zum Ausdruck gebracht werden kann, darüber schweigt sich Band 5 der Duden-Reihe aus. Tatasche ist: Der Autor dieser Zeilen hat sie; seit er bewusst Musik hört und chronischer Konzertgänger ist. THE TIGERS HAVE spoKEN ist ein Live-Album. Von Neko Case. Einer Frau, die ohne Frage singen und Songs schreiben kann, die von Howe Gelb geschätzt wird und die Ehrenmitglied bei den New Pornographers ist. Das klingt durch die Bank alles sehr gut, macht THE TIGERS HAVE spoken aber keinen Deut besser, weil sowas doch nur funktioniert, wenn man mit einem Kaltgetränk leibhaftig mittendrin steht. Wobei: Bei einem Song wie „Loretta“ wäre auch vor Ort nichts zu retten gewesen: Lieblos dahingeschludert, klingt das so, als hätten sich Dolly Parton und Truck Stop zufällig an der Aral-Tanke am Kamener Kreuz getroffen und ein Lied aufgenommen.
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