Nelly Furtado – Folklore
Der Titel des Debütalbums brachte es auf den Punkt: whoa. nelly! Kaum jemand konnte sich dem Charme I der Kanadierin mit den portugiesischen Wurzeln entziehen. Intelligente Pop-Melodien, selbst geschrieben, arrangiert und dann auch noch in drei Sprachen gesungen. Respekt. Das war vor zwei Jahren. Nun also der Nachfolger folklore, weil Genre und Begriff so schön „universell“ sind. Denn so will die junge Künstlerin ihre Songs verstanden wissen. Und weil es den Ausgangspunkt ihres Songwritings beschreibt, natürlich. Allerdings definiert die 22-Jährige den leicht angestaubten Begriff auf ihre Art. Datreffen Banjo, akustische Gitarre und Akkordeon in latino-beschwipsten Pop-Nummern auf entspannte Breakbeats und groovende Basslinien. So bieten Songs wie das unbekümmerte „Forca“, das bodenständige „Saturday“ und das psychedelische „Picture Perfect‘ mehr als nur schöne Momente. „Folklore hat etwas Mystisches und Magisches“, sagt Nelly Furtado und hat angesichts ihres Stilmixes aus portugiesischem Fado und akustischem Folk mit Pop, Soul und Latin gar nicht mal so Unrecht. Es scheint auch keine verkaufsfördernde Strategie ihres Produzententeams zu sein, sondern durchaus ein ernsthaftes Konzept der Musikerin. Okay, am Ende geht’s natürlich auch hier um die üblichen Geschichten, um Liebe, Leben und Glück. Und wenn Furtado sagt, ihre Lieder seien „Süßigkeiten für die Ohren“ hat sie vollkommen recht. Aber die kleben zum Glück nicht so eklig.
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