New York Dolls :: From Here To Eternity: Bootleg Box Set Castle/Sanctuary/Rough Trade

Gerade mal auf zwei Longplayer in drei Jahren brachten es die New York Dolls. 31 Jahre nach der offiziellen Auflösung und drei Jahre nach der überraschenden Wiedervereinigung des schrillen Ensembles mit nur noch zwei lebenden Originalmitgliedern ist der Mythos ungebrochen. Den Status von Velvet Underground erreicht das im Big Apple 1971 aus der Taufe gehobene Quintett um Sänger David Johansen und Gitarrist Johnny Thunders zwar nicht ganz, doch wären Aerosmith, Kiss, Sex Pistols und The Ramones ohne den Einfluß der Dolls undenkbar. Von der ehemaligen Plattenfirma Mercury vollmundig als die neuen Stones angekündigt, stand die mit Gitarrist Sylvain Sylvain, Bassist Arthur „Killer“ Kane und Billy-Murcia-Ersatz Jerry Nolan am Schlagzeug komplettierte Brachial-Riff-Band allerdings den frühen Pretty Things und Downliners Sect stilistisch wesentlich näher, wie 59 seltene Livemitschnitte auf from here To eternity in teils mangelhafter Bootleg-Qualität unter Beweis stellen. Halsbrecherisch verzerrt startet die Glam-Retrospektive mit drei Aufnahmen aus dem Pariser Nachtclub The Bataclan im Dezember 1973: „La Poupee Du New York“ , kündigt Schmollippe Johansen seinen Riff-Rock-Stoßtrupp an. und schon hauen einem die bis unter den Nabel geschminkten Schlampen ihre archaischen Tracks um die Ohren. Nicht wesentlich klarer tönt eine vom Detroiter Radiosender WABX aufgezeichnete Show aus dem Michigan Palace vom Silvesterabend ’73/’74 mit zwölf Dolls-Klassikern der beiden Studioalben und dem Chuck-Berry-Cover „Lone Star Queen“ Elf recht saubere Aufnahmen vom 14. April 1974. eine Radioübertragung von WBAB aus dem My Father’s Place in Long Island, kursieren seit Dekaden unter dem Titel pink pedal pusher’s als Schwarzgebranntes. Fast schon HiFi-Qualität erreicht ein in Vancouver aufgezeichnetes Neun-Stücke-Set mit dem Stax-Soul-Klassiker“.Don’t Mess With Cupid“, einer fesselnden Coverversion von Willi Dixons „Hoochie Coochie Man“ und“.Great Big Kiss“ von den Shangri Las. Vorsicht ist auch geboten bei sieben ehemals als live IN Dallas illegal veröffentlichten Krachern. Kurz vor der Trennung erprobten die Dolls mit dem späteren Sex-Pistols-Svengali Malcom McLaren in beratender Funktion einen Neuslart: Hammer und Sichel prangten über der Bühne des New Yorker Little Hipdrom 1975, als die in knallrotes Lack und Leder gekleideten Herren Damen in passablem Klangmuster neues Material wie „Red Patent Leather“. „On Fire“, „Girls, Girls. Girls“, „Pirate Love“ und „Teenage News“ für ein drittes, Leider nie realisiertes Album präsentierten.

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