Nick Cave & The Bad Seeds :: Kicking Against The Pricks

Zugegeben, ich habe gelacht, wenn auch nicht lange. Ein überdrehter Scherz, nicht mehr und nicht weniger -— und nicht unbedingt wert, veröffentlicht zu werden. Wer will denn schon den Ex-Birthday-Party-Sänger mit Material hören, das man eher mit Leuten wie Glen Campbell, den Seekers und Gene Pitney verbindet? Wenn sich Cave der erbarmungslosen Leidenschaften seiner eigenen Songs (Tod und Drogen und Schmerz und Sex und Tod) mal enthält, klingt er tatsächlich wie Bryan Ferry!

Und KICK1NG AGAINST THE PRICKS ist sowas wie eine post-gothische Punk-Version von Ferrys THESE FOOLISH THINGS! Mit Ausnahme von Velvet Undergrounds „All Tomorrow’s Parties“, das eine spritzige, kreative Neu-Interpretation verpaßt bekommt, wird der ganze Set schnell langweilig. Den Bad Seeds, einer mitreißenden Rockband, fehlt einfach die nötige Finesse, um mit Balladen klarzukommen. Selbst mit ausgelutschten Durchschnitts-Balladen.