Nick Drake :: Made To Love Magic

CD mit etwas anderen Versionen bekannter Songs sowie einem unveröffentlichten Lied des früh verstorbenen Folk-Genies.

FIVE LEAVES LEFT, BRYTER LAYTER und vor allem PINK MOOBN, dessen grenzenlose Traurigkeit sprachlos macht, verstört und Lieder von Leonard Cohen oder Simon Joyner wie Ausbrüche von hemmungslosem Frohsinn wirken lässt, hat Nick Drake veröffentlicht. Alle drei sind Meisterwerke, Sechs-Sterne-Alben, vergleichbar wohl nur mit Van Morrisons astral weeks, Bob Dylans Mittsechziger-Trilogie, Townes van Zandts our mother the Mountain oder den ersten vier LPs von Scott Walker. Dass sich der schwer depressive Drake 1974 das Leben nahm, befeuerte den Mythos um den so begabten wie erratischen Künstler. „Raritäten, Remixes und einen bisher unveröffentlichten Song“ verspricht das Infoblatt, das made to love magic beiliegt. Die Wahrheit sieht so aus: Neun der 13 Songs entstammen der posthum veröffentlichten Demo-Sammlung time of no reply, drei dem Debüt five leaves left. und fast alle wurden sie für diese Kompilation neu abgemischt bzw. in zwei Fällen L.Magic“, „Time Of No Reply“] mit Streichern versehen. Bisher ungehört waren die Versionen von „River Man“, „Mayfair“ und dem wundervollen „Three Hours“, bei dem Reebop Kwaku Bah lof Can- und Traffic-fame) mittut. Der „neue“ Song – 2:20 Minuten lang – heißt „Tow The Line , wurde ganz am Ende eines uralten Tonbandes entdeckt und ist, nun ja, ein typischer Drake-Song. Ob dieses eine Lied und die gegenüber den ursprünglichen Fassungen oft marginalen Unterschiede den Kauf rechtfertigen? Fans werden’s eh brauchen. Nichteingeweihten sei der nachtschwarze Folk-Kosmos Nick Drakes wieder einmal dringend ans Herz gelegt. Darum gilt: Irgendwo muss man anfangen – meinetwegen auch bei made to LOVE MAGIC.