Nick Lowe – Cowboy outfit
Licht und Schatten lagen bei Nick Lowe oft nah beieinander. So legte er 1979 mit der zweiten Solo-LP LABOUR OF LUST ein wahrhaft klassisches Rock n’Roll-Album vor. Die Nachfolger NICK THE KNIFE (1982) und THE ABOMINABLE SHOWMAN (1983) konnten hingegen nicht durchgehend überzeugen.
Nun also der fünfte Alleingang des gestandenen britischen Rockiassisten. Von Synthi-Firlefanz und Flötentönen aus dem Innenleben eines Computers hält der Johnny Nash-Schwiegersohn zum Glück immer noch nichts. Keinerlei Trend-Anbiederungen. Lowe & Co. zimmern handfesten, spröden, konventionellen Rock. Baß, Gitarren, Schlagzeug und eine jaulende Orgel. Eine Mixtur, die in die Beine geht.
Den Eingangs-Feger „Half A Boy And Half A Man“ könnte man sich gut live in einem Vorstadt-Schuppen zu Ende der Sechziger vorstellen. Die folgende Version von Mikkey Jupps Flugangst-Hymne „You’ll Never Get Me Up In One Of Those“ hat nicht ganz die Klasse des Originals, dafür geht der Piano-Schieber „Maureen“ voll zwischen die Ohren.
„The Gee And The Rick And The Three Card Trick“ ist ein gefühlsweicher Bremser, während „Breakaway“ und „(Hey Big Mouth) Stand Up And Say That“ die Sohle anheißen. Etwas schnulzig: „Love Like A Glove“ von Lowe-Lady Carlene Carter und das von Elvis Costello produzierte „L.A.F.S.“. Das mindert aber keineswegs den Standard der LP.
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