Nils Lofgren – Live
Dieses Konzertvideo beginnt paradoxerweise mit einem Promo-Clip zu Lofgrens aktueller Single „Valentine“ — der zeigt ihn in Gesellschaft der Kollegen Ringo Starr und Bruce Springsteen, und das ist wohl auch der Grund, warum man das belanglose Filmchen hier vorneweg gespannt hat.
Danach gibt’s einen fast onderthalbstündigen, durchaus respektablen Live-Set des kleinen Gitarreros aus dem ausverkauften Londoner „Town & Country Club“, den Lofgren mutigerweise mit drei (atmosphärisch intensiven) akustischen Solo-Nummern beginnt. Erst als er sich dann zu .Rock V Roll Crook* die Stratocaster umschnallt, ist volles Rohr mit kompletter Band angesagt. Neben zwei Coverversionen (.Anytime At All* von den Beatles und Bill Withers‘ .Leon On Me“) sind Lofgrens einziger wirklicher Hit „No Mercy* und der Reggae .See What Love Can Do* die Höhepunkte.
Lofgrens Band erweist sich dabei als eine Truppe wie der 1. FC Kaiserslautern: Lauter gute, aber eigentlich biedere Handwerker, die bei günstigen Begleitumständen ungeahnte Schlagkraft entwickeln können.
Die zwar freundliche, aber lange Zeit doch eher verhaltene Reaktion des Publikums läßt ahnen, daß die meisten im Saal Lofgren nur als Springsteen-Sideman kennen, aber seine Songs noch nie gehört haben. Auch mit einem solchermaßen .geliehenen* Publikum kann man offensichtlich ganz gut leben.
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