Nine Inch Nails

And All That Could Have Been

Die Sammlung der Fans ist um eine bloße Pflichtübung zu ergänzen.

Über Sinn und Unsinn von Livealben lässt sich nur unmotiviert streiten. Manches Dokument des großen Neil Young nennen wir „magisch“, und Grateful Dead nahmen für die improvisationsreiche Abendunterhaltung bekanntlich die besseren Trips. Doch wer wartet auf ein Livealbum des Industrial-Gurus Trent Reznor? „Die Fans, die Fans!“, antworten die Produktmanager und freuen sich auf fette Beute in einer der langen Veröffentlichungspausen der Nails. Kaufen Sie das Produkt, am besten in zwei Formaten: CD, VHS/DVD! Darauf können Sie 16 wertstabile Inszenierungen (18 auf den Ton-und-Bild-Datenträgern) in Rock, Industrial und Pomp bestaunen. Da wirft sich der Sequencer nach dem versöhnlich aufgelösten Piano-Outro von „March Of The Pigs“ noch einmal Inferno-technisch ins Zeug. Der Gitarre mit Brettpflicht entfährt ein wenig Schweinerock-Gegniedel. Und Zampano Reznor variiert alte Gesangslinien, wohl, weil die einst in purer Rage verfassten Tiraden relativierungsbedürftig geworden sind. Verstehe mir einer diese Künstler… Der Sound von AND ALL… ist übrigens ordentlich, die Songauswahl sicherlich mehrheitsfähig.

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