Niobe, White Hats
Nicht einfach, aber machbar: Niobe bringt filigrane Klangkörperchen und elektronische Glasperlenspielereien unter einen Hut.
Man muß gegen die mitunter kläglichen Ergebnisse von PISA anschreiben, wo man nur kann. Auch dann, wenn man die eigene Schulbank heute ob diagnostizierter Kurzsichtigkeit selbst aus einer Entfernung von drei Metern nur noch mit Sehhilfe erkennt. Tippen aber geht noch ohne Brille. Wikipedia konsultieren auch, und deshalb schreiben wir jetzt dies: Niobe ist die Tochter von Tantalos (ja, genau, das ist der mit den Qualen …I und Dione – soviel Basiswissen über griechische Mythologie sollte schon sein. Wie die Eltern von Yvonne Cornelius heißen, wissen wir übrigens nicht. Klar ist indes, daß Yvonne Cornelius beim Musikmachen zu „Niobe“ wird, sich hauptsächlich in elektronisch generierten Spielfeldern tummelt und diese gerne analog anreichern läßt. Auf ihrem neuen Album WHITE hats helfen ihr dabei jede Menge männliche Elektronikhamster (u.a. Jörg Follert alias Wechsel Garland von Karaoke Kalk und Marcus Schumacher], und was dabei rumkommt, ist überwiegend nett anzuhören. Türenquietschen wird garniert mit Streicherklängen, Geplucker und Geplinker plätschern, etwa im Track „The Hills , in chansoneske Schunkelsounds hinein, mittenmang plaziert Niobe ihre Stimme. Zart, ätherisch und immer: ein bißchen verloren, ein bißchen zu zufällig, ein bißchen zu ambitioniert. Was alles in allem nicht uninteressant ist, aber leider nicht die Bohne Laune macht. Noch nicht einmal schlechte. Wir schalten zurück zu Wikipedia und geben irgendeinen Suchbegriff ein. Wie war’s mit Nastassja Kinski?!
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