Nirvana – Sliver -The Best Of The Box

Diese Veröffentlichung birgt ein leidlich bekanntes Problem in sich. Sie ist ein Beweis für die Angewohnheit, Mythen auch dann noch zu melken, wenn der Saft längst abgezapft ist. In diesem Fall ist das besonders offensichtlich. Vor einem Jahr erschien ja bereits with THE lights OUT mit etwa 60 Titeln auf drei CDs plus DVD. Diese Box sollte einen Rundumschlag darstellen und Fans ein für alle Mal mit allen unveröffentlichten Nirvana-Aufnahmen versorgen. Und was folgt nun? Eine Auswahl von Tracks aus besagter Box – inklusive dreier weiterer Tracks, die bisher nicht erschienen sind! Das mit dem Prädikat der absoluten Mega-Weltneuheit ist allerdings so eine Sache. „Come As You Are in einer scheppernden Probeaufnahme geboten zu bekommen, hat seinen Charme, verrät aber nichts Neues über die Komposition an sich. „Sappy“ ist da schon obskurer, es handelt sich um eine Aufnahme, die 1990 mit Produzent Jack Endino entstand. Den aber kennen Käufer der Box auch schon in einer anderen Version. Bleibt schließlich“.Spank Thru , ein bisher selbst für Nerds unzugängliches Demo aus dem Jahr 1985, als Cobain noch mit der Nirvana-Prototypband Fecal Matter musizierte. Der Entwurf fängt sowohl das unfertige Potential der damaligen amerikanischen Undergroundgeneration als auch das von Cobain selbst passabel ein. Angeblich soll es dieser Song gewesen sein, der Krist Novoselic dazu bewog. mit Cobain zusammenzuarbeiten. So hat man als Hardcore-Fan dann doch sein Extraschmankerl und kann es zusammen mit anderen Box-Highlights wie „Opinion“ und „Old Age“ genießen – wenn man die Box noch nicht besitzt, wohlgemerkt. Sonst macht die Anschaffung dieser CD keinen Sinn.

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