No Means No – Dance Of The Headless Bourgeoisie
Anfang der 90er Jahre zählten No Means No neben Fugazi und Bad Religion zum Pflichtprogramm eines jeden Antifa-Hardcore-Jüngers. Kaum ein Uni-Gebäude,das bei Konzerten dieser Bands nicht aus allen Nähten platzte. Und heute: Bad Religion haben sich zum Stadion-Giganten entwickelt und trinken mit Campino Bier, Fugazi sind in der Versenkung verschwunden und veröffentlichen nur noch alle drei Jahre eine Platte, tja und No Means No schienen sich zuletzt mehr auf ihr Fun-Projekt Hanson Brothers zu stützen. Das hat jetzt ein Ende. Bekanntlich ist jeder Witz irgendwann einmal ausgereizt und so bläst das kanadische Power-Trio mit seinem Hardcore Marke Old-School wieder zur Offensive. Merkwürdigerweise erinnert das Rhythmusbollwerk auf seinem 15. Release dabei ausgerechnet an seinen Mentor und Labelchef Jello Biafra und dessen legendäre Band Dead Kennedys,die Ende der 70er dem „verlogenen“ Musikgeschäft den Kampf ansagte. Daß No Means No ihren Kollegen von der Hausbesetzerszene musikalisch immer weit voraus waren, dürfte sich herumgesprochen haben, allerdings sind die Jahre nicht ohne Wirkung an ihnen vorbeigegangen und so klingt das klanggewordene Irrenhaus heute trotz aller locker aus dem Handgelenk geschüttelten Lärmattacken anachronistischer denn je. Und das Schild auf dem Cover mit der Aufschrift „Progressive“ soll dann wahrscheinlich auch nur ein Scherz sein.
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