No One Belongs Here MoreThanYou von Miranda July

„Ihre Kunst“, schrieb neulich ein ahnungsloser Rezensent, „wurde gelobt, ihr Spielfilm gefeiert. Jetzt schreibt sie auch noch tolle Kurzgeschichten. Wer ist Miranda July?“ Kurz gesagt: Bei July, (bald) 34, hängt das (wie meistens) untrennbar zusammen-ihr preisgekrönter Film „Me And You And Everyone We Know“. ihre Auftritte und CDs als Spoken-Word-Dichterin (auch mit Musikbegleitung), ihre Performances und die Storys, die sie auf Anregung von Rick Moody. einem Freund der Familie, seit Jahren schreibt. Deren entscheidende Stärke ist nicht die imaginative Kraft, mit der Miranda noch die unwahrscheinlichsten Settings normal erscheinen lässt. nicht die emotionale Tiefe, mit der sie sich in Dinge hineindenkt und -fühlt, auf die andere nie kämen, und auch nicht ihr buntschillernder Witz, sondern die schwebend-bebende Mischung aus all dem und angenehm nüchternem Pathos, oder sagen wir: ihre Sprache an sich, die Sätze abwirft, die man sich am liebsten auf den Arm tätowieren lassen möchte. D3S erinnert entfernt an Douglas Couplands Klassiker „Generation X“, andererseits… sparen wir uns die Vergleiche; in Zukunft wird man anderes mit ihr vergleichen. Ein solches Sprachkunstwerk sollte man im Original lesen, aber annäherungsweise mag die verdeutschte Version hinreichen, die im März unter dem Titel „Zehn Wahrheiten“ bei Diogenes erscheint.

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