Norah Jones

Little Broken Hearts

Blue Note/EMI VÖ: 27.4.

Pop: Mit Danger Mouse, Beats und Rock-Tupfern blüht die früher so zarte Pflanze auf.

Noch immer begegnet man dieser Frau mit Misstrauen. Viele verzeihen es ihr einfach nicht, dass sie zu Beginn mit harmlosem Jazz-Pop reüssierte. Aber vergessen wir das. Sehen Sie sich diese Frau doch mal an! Sieht so die Partnerin für eine platonische Beziehung aus? Auch sonst verflüchtigt sich der Eindruck von der braven Existenz zusehends. Schon auf dem Vorgänger The Fall ging es um Verlust. Jetzt merkt man, dass die Narben noch lange nicht verheilt sind. Ist die Jüngere schuld? „Does she make you happy, I like to see you happy“, singt Jones in „She’s 22“. Ganz so locker, wie sich die Angelegenheit da anhört, nimmt sie es natürlich nicht. „So you tried to replace me but you didn’t get far“, lästert sie in „4 Broken Hearts“, und das mit einer Stimme, die an Nina Persson erinnert. Egal, ob man die Art des Vortrags oder die Inhalte nimmt: Sie kann schon kratzen, die Norah. Als musikalischen Begleiter hat sie sich einen Kerl ausgesucht, der ihr schon im Vorjahr mit Rome den Einstieg in eine andere Welt ermöglichte. Sie traf sich wieder mit Brian Burton alias Danger Mouse in dessen Studio in Los Angeles. Dieser Produzent weiß, wie man diese Sängerin zu behandeln hat. Sie hat von Natur aus kein kräftiges Stimmvolumen, aber die leise Ansprache mit lasziven Momenten kriegt sie locker hin. Als Klangarchitekt ist Burton wieder mal eine Wucht. Diese Beats, diese analogen Sounds – immer wieder ein Traum. Man hat den Eindruck, hier habe sich ein perfektes Paar gefunden. Key Tracks: „Say Goodbye“, „Out On The Road“