Nots

We Are Nots

Heavenly/[PIAS] Coop/RTD VÖ: 20. November 2015

Straight outta Memphis: primitiver Rock und Garage Punk im kontrollierten Chaos.

Gut 30 Jahre zu spät und dann immer noch zehn Jahre zu früh. Die Band aus Memphis, Tennessee, spielt den Rock und Garage Punk der 80er-Jahre mit dem Gestus wilder Entschlossenheit und der Emphase der Gründergeneration. Dass sie im Studio der alten Rock’n’Roll-Haut Doug Easley eingecheckt haben, passt da wie die Faust aufs Auge. Bei Easley nahmen u.a. schon Tav Falco’s Panther Burns, Grifters, die Jon Spencer Blues Explosion und Lydia Lunch auf.

Bands und Künstler, deren Platten für WE ARE NOTS Pate gestanden haben könnten. Über diesen elf rasanten Punkrock-Quickies liegt eine Aufgeregtheit, die man schon eine Weile nicht mehr gehört hat. Natalie Hoffman jagt das entschiedenste Schreien und Kieksen in diese Songs, die Gitarren fahren himmelwärts und kommen im Sturzflug wieder herunter, während die Synthies im Delay so schön Amok laufen. Doch die Kontrolle übers Chaos entgleitet der Band nie, die Dissonanzen sind Teil eines Gesamtplans, in dem Punk und Art gleichermaßen zu ihrem Recht kommen.

Spielzeit: schlanke 27 Minuten. Formvollendet kurz, frei von Postpunk-Gemeinplätzen. Die Zeit der Nots muss aber erst noch kommen.