Nusrat Fateh Ali Khan – Mustt Mustt
In Pakistan ist er schon lange der Größte — und das nicht nur wegen seiner Leibesfülle. Nusrot gilt als unumstrittener Meister des Qqawali, des vom islamischen Sufi-Orden geprägten ekstatischen Gesangsstils. Als Superstar seines Genres kann es sich Nusrot leisten, über den Tellerrand der Tradition zu blicken, und das tut er letzt, indem er seine an Schnörkeln und Verzierungen reiche Vokalkunst auf ein Kurzformat stutzen ließ, das westlichen Hörgewohnheiten entgegenkommt. Außerdem begleiten ihn neben pakistanischer Perkussion und Harmonium auch Gitarre, Boß und Synthesizer, und den Titelsong gibt’s sogar in einer Disco-Version. Doch dieser Brückenschlag zwischen Ost und West bleibt letztlich nur ein fauler Kompromiß. Denn die hypnotische Kraft von Nusrats Gesang kann sich in den gestutzten Songs nicht recht entfalten. Mag sein, daß er damit ein neues Publikum erreicht — der wahre Jakob ist dieses Album dennoch nicht. Die Perle bleibt noch wie vor SHAHEN-SHAH vom Sommer 1989.
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