Oasis :: Stop The Clocks
Die erste "richtige" Retrospektive der Britpop-Heroen aus Manchester mit einigen erfreulichen Überraschungen.
Nach zwölfeinhalb Jahren mit reihenweise sensationellen Singles, sechs Studioalben, einer B-Seiten-Kompilation und einem Konzertmitschnitt veröffentlichen jetzt also auch die notorisch dickschädeligen, mit eher grobem Charme gesegneten Mancunians eine Retrospektive. So weit, so gut. so legitim. Doch wir sprächen nicht von den Gebrüdern Gallagher, wäre die Doppel-CD STOP THE clocks nicht doch etwas anderes als der sonst übliche Greatest-Hits-, vulgo: Best-Of-Verschnitt. Es gehört schon eine ganze Menge Chuzpe dazu, auf einer 18-Song-Kompilahon drei von acht UK-Nummer-1-Hits einfach wegzulassen. Darum trauern wir an dieser Stelle um „D’You Know What I Mean“, „All Around The World“ und „The Hindu Times“, ziehen aber gleichzeitig unseren Hut vor dem Mut, einigen indes ganz und gar wundervollen B-Seiten den Vorrang zu geben: „Half The World Away“, „Talk Tonight“ und „Aquiesce“. Worüber man als Fan. paradox genug, ebenfalls überglücklich sein darf: „Whatever“, die „94er-Single und der beste Oasis-Song überhaupt, wird auch hier nicht verramscht, sondern bleibt als Solitär erhalten. Und man ersparte sich (und unsl das ebenso weit verbrettete wie unsägliche Ritual, ein paar drittklassige Songs eigens für eine Kompilation zusammenzuklopfen und damit einen zusätzlichen „Kaufanreiz“ zu schaffen. So gibt es hier an Ungehörtem nur eine Live-Version von „Some Might Say“ sowie eine Demo-Fassung von „Cigarettes & Alcohol“ – beide majestätisch lärmend. Ansonsten: „Rock’n’Roll Star“, „Live Forever“, „Wonderwall“, „Supersonic“, „Champagne Supernova“, „Don’t Look Back In Anger“. Songs, die einem ein Leben lang Freunde sein werden. Britpop at its best eben.
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