Östro 430 – Weiber Wie Wir

Die vier Mädels gehen auf ihrer neu en LP knallhart zur Sache. Die ultra rauhen Klänge der frühen Tage wur den zwar etwas glattgeschliffen. dennoch blitzen archaische Punk-Anleihen und rotzige Riffs immer wieder durch. Wenn auch die Östro-Fassung des Glenn-Miller-Klassikers „In The Mood“ dem Jazz-Freund eins auf die Mütze gibt, die Eigenkompositionen von Bettina Flörchinger, Birgit Köster, Martina Weith und Gisela Hottenroth machen das lässig wieder wett. Pogo-Rhythmus am Stück, kalt verzerrte Synthesizer und Martinas Blech-Tröte fahren ruppig und flott in die Ohren.

Das ganz große Plus von Östro 430 sind aber ohne Frage die Texte. Radio-Einsatz wird der eine oder andere Titel auf gar keinen Fall erlangen. Ob das Damen-Quartett in „Sonntag“ über die laschen, abgerückten Jungs herzieht, oder Martina in „Sei lieb“ sich über den Typ beklagt, der lieber fernsieht, als mit ihr ins Bett zu kriechen; trotz deutlicher Worte haben die Mädels Sinn für Eigen-Ironie und Humor. „Weiber wie wir, Randale und Bier… „, wem das nicht weiterhilft?