Ol‘ Dirty Bastard – The Dirty Story: The Best Of ODB :: Sampler & Compilations: HipHop-Wahnsinn

Was bei anderen Künstlern zehn Jahre und ebenso viele Alben Vorlauf braucht, geht bei Ol‘ Dirty Bastard ganz fix: Obwohl er erst zwei Studioalben (RETURN TO THE 36 CHAMBERS, NIGGA PLEASE) draußen hat, sieht er bereits die Zeit gekommen, der Welt eine Best Of-Compilation zu bescheren. Sind’s Geldnöte, Überheblichkeit oder doch gar das Eingeständnis, dass zukünftig nicht viel Bestes von ihm zu erwarten ist? Oder liegt es daran, dass in ODBs Clan die Uhren sowieso etwas anders ticken? Wie dem auch sei, der alte dreckige Bastard alias Russelt Jones alias ODB alias Osiris alias Big Baby Jesus alias Joe Bananas alias Dirt McGirt alias Dirt Dog ist der wohl Durchgeknallteste des an Freaks nicht gerade armen Wu Tang-Clan. Die feine Linie zwischen Genie und Irrsinn hat der Eastcoast-Rapper längst überschritten. Das beweist jedes der elf Stücke, aus denen dich eine geballte Ladung Paranoia und Wahnsinn anspringt – ODBs irrwitzigen und versauten Rhymes sei Dank. Special Bonustracks sucht man vergeblich, dafür gibt es die besten Solo-Nummern und verquere Kollaborationen mit Clan-Kollege Method Man („Dirty Dancin'“), mit Lil‘ Mo („Good Morning Heartache“) oder Mariah Carey (neuerdings psycho-technisch ja auch nicht mehr so ganz auf dem Dampfer) zu hören. Eine Platte, die dank Ihrer Un-Originalität eigentlich nicht nötig wäre – aber eine Bereicherung für Freunde des gepflegten HipHop-Wahnsinns, diedie ersten beiden Werke des Bastards noch nicht haben.

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