Orenda Fink – Invisible Ones

Es kommt immer gut, Kritiken von Soloalben von Mitgliedern von Azure Ray mit ein bißchen Klatsch zu beginnen. Orenda Fink hat neulich geheiratet. Und zwar Todd Baechle von The Faint. Das Booklet vonInvisible Ones listet die Namen der Beteiligten auf: Wie üblich bei der Saddle-Creek-Posse sind viele Bnght-Eyes-The-Faint-Rilo-Kiley-Menschen dabei – und auch ein „gewisser“ Todd Fink. Weil der Platz nicht ausreicht, um die naheliegende Diskussion darüber zu beginnen, welcher Ehepartner nach der Hochzeit welchen Namen annehmen/behalten soll, wenden wir uns der Musik auf Invisible Ones zu. Und die ist. wie in der Kritik zu Maria Taylors 11:11 IME 6/051 schon indirekt vorauseilend gemutmaßt, um Längen besser als die der Kollegin. Ja, Orenda Fink erfüllt die Forderung, daß der, der sich fürs Songformat entschieden hat, gefälligst auch Songs schreiben können muß. Aber es sind nicht nur die Melodien und die Geschichten, die sich immer weiter von den introspektiven Azure-Ray-Themen lösen, die Invisible Ones zu einem besonderen Album machen. Da steckt immer noch eine Idee mehr hinter den ätherischen Songs: die gezupften Streicher in“.Blind Asylum „, die exotischen Flöten und der haitische Chor in „Les Invisibles“, die verzerrte Gitarre in „Dirty South“, der verschleppte Rhythmus in „Leave It All“… Reine Geschmackssache ist es freilich, die Stimme Maria Taylors schöner zu finden als die von Orenda Fink. Aber vielleicht sollten sich die Stimme und die Songschreiberin bald wieder zusammentun, um ein neues Azure-Ray-Album aufzunehmen. VÖ:22.8.

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