Osibisa
Nachdem die 7 Mann vor nicht allzu langer Zeit im Beatclub ihr Debüt gegeben haben, dürfte ihr Sound in der Zwischenzeit bis ins bayerische Hinterland gedrungen sein. Die vorliegende Lp „Osibisa“, von Tony Visconti produziert, strahlt die Freude am Spiel aus, die man im Beatclub sehen konnte. Der Rhytmus liegt den 7 Afrikanern, die meisten davon stammen aus Ghana, im Blut. Teddy Osei, der auch Ghane ist, ist der Aktivste, denn er schrieb 75 % der Titel. Zwar werden manchmal Erinnerungen an Santana – „Music for Gong Gong“ geweckt, oder auch Ginger Baker’s Airforce – „Phallus C“ kommt nicht zu kurz, doch ihre Ursprünglichkeit verlieren die Percussion-Künstler dabei nie. Trillerpfeifen, Bongos, Congas, Kabasa und afrikanisches Tam-Tam werden zu einem rundlaufenden Rhythmusteppich verwoben, der mit einer Ausnahme – „Orange“ immer dominierend ist. Solo-einlagen von Gitarre, Orgel oder Saxophon verkürzen zwar die Drumpassagen, können sie aber nie ganz verdrängen. Wer mir besonders gefällt, ist der Gitarrist Wendell Richardson, der seine Gitarre so unkompliziert handhabt, mal als Rhyth-I musinstrument benutzt und manchmal mit seinen langen Läufen – „Orange“ erst die eigentliche Fahrt auslöst und immer mitbestimmt. „Osibisa“ gewinnt durch eine unkomplizierte Natürlichkeit. Wären die Titel nicht im Schnitt über 7 Minuten lang, man könnte sie als Gassenhauer auf der Strasse pfeifen.
Weitere Nummern: The dawn, Ayiko Bia, Akwaaba, Think about the People.
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