Outlaws – Hurry Sundown
Country-Rock-Freunde sind derzeit arm dran: The Band halbtot und abgeschlafft, die Eagles zum Pop abgewandert, Poco, Emmylou und Jackson Browne mit bloß einer LP pro Jahr ansonsten läuft sowieso nicht mehr viel auf dem Lande. Aus diesem Blickwinkel wirkt das dritte Album der Outlaws wie die saftige Oase inmitten öder Wüstenei. Die fünf Gesetzlosen haben sich über „The Outlaws“ und „Lady In Waiting“ stetig gesteigert, mit dem Ergebnis, daß „Hurry Sundown“ schlicht und ergreifend brillant geworden ist. Perfekt, aber ohne dabei gelackt zu wirken, und mit bemerkenswertem Schwung und Esprit bringen die Outlaws alle Vorzüge des Country-Rock: Eine immens flockige Mixtur aus Whiskey-Stimme und feinnervigem Harmonie-Gesang, aus akustischen und mitunter munter daherrockenden elektrischen Gitarren. Daneben werden Pedal-Steel-Gitarren und Banjo aufgeboten – nicht als Alibi im Hintergrund, sondern teilweise melodieführend. Sogar einen Synthesizer wissen die Outlaws sinnvoll zu integrieren. Herausragend unter den vielen Ohrwürmern sind zweifellos „Gunsmoke“, „Man Of The Hour“, „Hurry Sundown“ und „So Afraid“. Zum guten Schluß noch ein Kompliment für die exzellente Aufnahmequalität.
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