Paradise Lost
Ein beträchtlicher Teil der Bands, die der Death-Metal-Szene zuzuordnen sind, verwendet seine Zeit darauf, sattsam bekannte Klischees wiederzukäuen. Glücklicherweise gibt es aber auch jene Gruppen, die mit heißem Herzen zu neuen Ufern aufbrechen. Zu diesen erfreulichen Ausnahmeerscheinungen gehören zweifelsfrei Paradise Lost aus England.
Vier Alben haben die Briten bislang vorgelegt, und bis jetzt warteten sie auf jedem einzelnen mit Überraschungen auf. Das Debüt (wie auch dessen Nachfolger) verband traditionelle Death Metal-Strukturen erstmals mit Elementen des Gothic Rock. SHADES OF GOD, das dritte Werk von Paradise Lost, überzeugte durch die seinerzeit sinnvolle Rückbesinnung auf traditionellen Metal im Stil von Black Sabbath. Weil aber kreative Beweglichkeit noch niemandem geschadet hat, präsentieren die Briten sich auf ihrem jüngsten Album nun ganz und gar gegenwartsbezogen. Einzig das melancholisch-elegische Element gemahnt noch an vergangene Metal-Tage.
Die rhythmischen Gitarren-Arrangements dagegen erinnern an Metal-Erneuerer vom Schlage Pantera. Und auch was den Gesang betrifft, pfeifen Paradise Lost auf althergebrachte Death-Klischees. Meilenweit vom hirnlosen Gegrunze der wahrhaft tödlichen Konkurrenz entfernt, dürfen die vokalen Leistungen der Engländer guten Gewissens als Gesang bezeichnet werden. Und weil ihr Songwriting ebenfalls stimmt, werden Paradise Lost mit ihrer magischen Musik auch manchen Freund jenseits der Metalszene finden.
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