Lieber Paul, Du warst noch keine 30, da hast Du Lieder geschrieben, die die 20jährigen verstanden haben. Jetzt machst Du Musik für 40jährige Boutiquebesitzer, die abends in ihrer Wohnlandschaft ein bißchen mit der Zeit gehen wollen. Bald wird mein fast 60jähriger Vater Dich mögen, weil Du so zauberhaft harmlose Songs und Balladen komponierst. Dein College-Outfit macht Dich nicht jünger; Du alterst schneller, als ich dachte. Wo ist Dein witziges Understatement, wo sind Deine ins Ohr gehenden Melodien? Du spielst den Calypso wie ein Lateinlehrer und nicht wie ein Lateinamerikaner. Du konntest nie gut singen, aber das fiel nicht ins Gewicht. letzt merkt man deutlich, wie Du Dich überschätzst. Lieber Paul, was soll nun werden? Du möchtest kleine Kunstwerke machen, und ich kann deinen Ehrgeiz verstehen. Ich möchte aber nicht noch mal fünf Jahre auf ein Album warten müssen, wenn Dir doch nichts Neues einfällt.

Dann nimm lieber Dein Pony und reite middle ofthe road in das Pop-Museum und laß Dich als Reiterdenkmal aufstellen, klein aber fein. Dort werde ich Dich dann ab und zu besuchen. Und wir reden über die alten Zeiten. Einverstanden?

Mit etwas unfreundlichen Grüßen Dein Peter