Persepolis

Eine Jugend in Iran zur Zeit der Islamischen Revolution, wo es ausreicht, Iron Maiden zu hören, um den Mullahs den Mittelfinger entgegenzurecken. Persepolis ist zwar ein Zeichentrickfilm, und er hat Witz, doch er ist gewiss nicht lustig. Aber er ist beileibe auch kein sauertöpfisches Klagelied, vielmehr eine in expressiven Schwarzweiß-Bildern festgehaltene, sehr persönliche Geschichte vom Erwachsenwerden, wie Marjane Satrapi es selbst erlebt hat: In Frankreich sind ihre Comicromane Kult, weil sie sich gegen vorherrschende Klischees sträuben und doch nichts von dem ausklammern, was man wissen muss, um zu verstehen, wie es sich gelebt hat in Teheran zu Beginn der 80er-Jahre. Vor allem aber erzählt Satrapi hier über sich, über ihre Zerrissenheit, ihre entwurzelte Existenz zwischen Iran, dem Land, das sie liebt, das aber keine Heimat mehr sein kann, und Frankreich, das sie mit offenen Armen aufnimmt, das aber keine Heimat werden wird. www.sonypictures.com/classics/persepolis