Pete Rock – Soul Survivor
Seitdem HipHop, zumindest in den USA, die Pubertät hinter sich gelassen hat, addiert sich neben Marketing-, Live- und Starkult-Aspekten noch eine weitere Analogie zum Rockbusiness: die Geschichtsschreibung, das Verschwinden und Wiederauftauchen von Namen. Unter der Überschrift „He’s back“ begegneten uns bereits Grandmaster Flash, Rakim, Chuck D, Kool Keith, Run DMC… und nun also auch Pete Rock, der das kleine Wortspiel im Titel dazu nutzt, um den wichtigsten Umstand voranzuschicken – kein Pete Rock & CL Smooth mehr. Die Verbindung, die drei Klassiker von GangStarr-Qualität hinterließ, ist zerteilt, und der erste, der als Einzelkünstler wieder in den Ring steigt, nun erstaunlicherweise nicht die Stimme, sondern der Produzent. Also Instrumentals? Kein einziges. Pete hat nicht nur selbst gehobene MC-Qualitäten erreicht, er hat, wie in diesem Geschäft mittlerweile selbstverständlich, auch eine Vielzahl namhafter Hilfeleistungen erhalten: Large Professor, Kool G Rap, Kurupt von Dogg Pound, Black Thought von den Roots und dazu dank seines neugewonnen Labels mit Method Man, Reakwon, Cappadonna und Inspectah Deck der halbe Wu-Tang Clan. Musikalisch konservativ, um nicht zu sagen streng, bewegt sich Rock auf altbekannten Wegen: zwischen Premiers Turntable-Jazz, RZAs streicherfreundlichem Freistil und dem Minimalismus des neuen New Yorker Underground. Kein Crossover, kein Pop, kein Cover. HipHop. Prima.
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