Peter Wolf – Sleepless

Er besitzt eine der markantesten Stimmen der Rockgeschichte – und doch erinnert sich heute kaum jemand an den einstigen Sänger der J. Geils Band. Dabei macht der nicht eben oft, aber regelmäßig, ganz wunderbare Soloalben. Zuletzt, auf Fool’s Parade, widmete sich der inzwischen 56-Jährige dem klassischen Soul und R’n’B, diesmat leuchtet er die eher ländlichen Regionen seines Repertoires aus. Verhalten geht es auf diesem Album zu, dezent, zurückgelehnt. Was nicht heißt, dass den Songs Kraft fehlt, im Gegenteil. Stilistisch reicht die Palette vom countrifizierten Rock, wie ihn Wolf in „Nothing But The Wheel“, einem Duett mit seinem alten Freund Mick Jagger, zelebriert, über Southern Soul mit Memphis-Einschlag („Never Like This Before“) bis zu folklastigem Chicago-Blues (Otis Rushs „Homework“) und dessen Jump’n Jive-Variante („Too Close Together“ mit Keith Richards). Wolf, der unlängst mit der J. Geils Band eine erfolgreiche US-Tournee absolvierte, hat eine dieser zeitlosen Platten gemacht, die nur Leute zustande bringen, die niemandem mehr etwas beweisen müssen, am allerwenigsten sich selbst. Oderwie es in einem Song heißt:“I still do carry on though theres a lot of good ones gone.“ www.peterwolf.com