Prince – Lovesexy
Ein Musiker, der ein BLACK ALBUM einstampfen läßt, muß entweder a) wahnsinnig sein, oder b) ein Genie, oder c) ein Album wie LOVESEXY in der Hinterhand haben. Auf Prince trifft natürlich alles zu. “ Welcome lo the power generotion“ spricht der Meister zu Beginn seines neuen neun Song-Trips, mit der er der klaustrophobischen Düsternis des BLACK ALBUM entflieht und in geradezu rasender Intensität alle Register zieht, die es irgendwo auf diesem Planeten gibt. „Dance On“, mit wilden Snare-Explosionen und wahnwitzigen Breaks, drückt den Hörer förmlich an die Wand. „Straight up – it tastes gooa“‚meint Prince hierzu, und weiß Gott, er hat recht. „Glam Slam“ beschwört mit psychedelischem Flirren AROUND THE WORLD… -Tage, „Anna Steisa“ entschwebt nach wildem Streicher-Intro in melancholische Balladen-Fernen, doch auch hier regiert der trockene Backbeat, der sich wie ein drohender Pulsschlag durch alle Songs zieht. Einen Song („When 2 R In Love“) hat Prince doch noch vom BLACK ALBUM herübergerettet, aber mit der folgenden, stimmungsmäßig ähnlichen Ballade „I Wish You Heaven“ zeigt er, daß er auf jeden guten Song einen noch besseren schreiben kann. Opulent arrangierte, schillernde Vocals, ein Strudel aberwitziger Melodien und Harmonien machen schwindelig, und eigentlich ist alles ein einziger, großer Song. Was will der Mann bloß nach LOVESEXY noch bringen? Aber wahrscheinlich hat Prince die Antwort längst im Kasten…
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