Warum Queen auch mal cool waren: darum! Gesammelter Bombast-Rock. Seit Aberjahren schwirrt durch unsere Themenkonferenzen ein bis heute nicht realisiertes Feature mit dem Arbeitstitel „Warum Queen auch mal cool waren“. Doch so lange die übrig gebliebenen Queen-Mitglieder noch alles daran setzten, den Namen der einstigen Königin der Rockmusik möglichst tief in den Dreck zu ziehen, sah man keinen Anlass, eine helfende Hand auszustrecken. Nun, da das Horrorkapitel Queen + Paul Rodgers abgeschlossen ist, nun, da man einfach guter Hoffnung sein muss, dass diese schnelllebige Zeit ihrer Zukunft keine Chance auf Erinnerungen an Queen-Musicals und nicht minder würdelose Boyband-Kooperationen mit Brian May und Roger Taylor lassen wird, kann zur Ehrenrettung ausgeholt werden. EMI unterstützt dies – pünktlich zum Weihnachtsgeschäft – mit einer an sich (nach der dreiteiligen GREATEST HITS-Reihe, deren Zusammenfassung THE PI.ATINUM COLL-ECT10N und QUEEN ROCKS) überflüssigen und albern betitelten Best-of der Band. Deren einziger Zweck ist es, ein Statement zu sein. Für Queen. Gegen Queen+. Das Album enthält – in unchronologischer Reihenfolge – 20 Songs, die mal besser („Seven Seas Of Rhye“), mal weniger besser („Radio GaGa“), aber eben nie nicht, sondern teilweise perfekt („Killer Queen“, „Bohemian Rhapsody“, „Don’t Stop Me Now“) demonstrieren, „warum Queen auch mal cool waren“. Weil sie hemmungslos waren, weil sie sich nie zu ernst nahmen, weil sie teuflisch talentiert waren. Weil sie den unfassbaren Freddie Mercury hatten. Und weil sie eben nicht immer wie im Jahr 1986 ausgesehen haben, was das schöne Covermotiv hier belegt. Die Compilation erscheint als einfache CD, in einer Special Edition samt CD mit Audiokommentaren von Brian May und Roger Taylor, als Paket mit einem Bilderbuch sowie als Triple-LP-Set. Dass die Zusammenstellung der Songs nicht jedermanns erster Wahl entsprechen kann, ist klar. Doch sogar der schwächste Song hier (das post-Freddie-Mercury zusammengestückelte „Heaven For Everyone“) ist Balsam auf die von Queen+ verursachten Wunden. Dafür danke.